WTHC-Herren und Vladan Vasiljević gewinnen „Marathon“ in Havelse

Beim Tennis in der Oberliga erkämpfen die Jadestädter (hinten, v. l. Yannick Staschen, Thijs Buur, Adrian Meyer, Vladan Vasiljević, und vorne, v. l. Dille Rikkert und Wouter Verhoef) einen knappen 5:4-Erfolg. Nach den Einzeln lagen die Gäste 2:4 in Rückstand. Das Match wurde von „unschönen Begleiterscheinungen“ überschattet.

Diese Partie wird den Tennis-Herren des WTHC lange in Erinnerung bleiben: Mit einem hart erkämpften 5:4-Sieg beim TSV Havelse verteidigten die Jadestädter die Tabellenführung in der Oberliga. Überschattet wurde der 12-Stunden-Marathon aber von vielen negativen „Begleiterscheinungen“.

Der erste heftige Diskussionspunkt war die Frage, wo die Partie angesichts des regnerischen Wetters überhaupt stattfinden sollte. Auf die vom WTHC vorgeschlagene Spielverlegung ließen sich die Hannoveraner nicht ein, obwohl diese Option beiden Teams nach einer Wartezeit von drei Stunden zusteht. Die Gäste waren ihrerseits bereit, ein schon fast durchgespieltes Match bei Bedarf in der Halle zu beenden. Eigentlich keine gute Option für den Spitzenreiter, da der schnelle Teppichboden einen weiteren Heimvorteil für den TSV bedeutete. Vor dem ersten Ballwechsel mussten die Niederländer im WTHC-Team zudem noch shoppen gehen, um Schuhe mit glatter Sohle zu kaufen.

Begonnen wurde das für 14 Uhr terminierte Spiel um 16.30 Uhr auf den Außenplätzen. Mit den WTHC-Siegen von Wouter Verhoef (5:7, 6:4, 6:3) und Dille Rikkert (2:6, 6:2, 6:0) und den Niederlagen von Thijs Buur und Adrian Meyer war nach vier Einzeln alles offen. Gegen 21 Uhr ging draußen nichts mehr, so dass Yannick Staschen (6:6/Tiebreak 3:0) und Vladan Vasiljevic (4:6, 3:4) ihr Match wegen Regens in der Halle beenden mussten.

Die angeheizte Stimmung nahm danach überaus unschöne Ausmaße an, zum Beispiel bei strittigen Bällen ohne Abdruck und wegen zum Teil heftiger verbaler Angriffe der Zuschauer gegenüber den Gästen. Nach den Niederlagen von Staschen (6:7, 2:6) und Vasiljevic (4:6, 7:6, 5:7) schien die Partie beim Stand von 2:4 aus Sicht des WTHC bereits gelaufen.

Nach 23 Uhr begannen die Doppel: Das gut harmonierende Duo Verhoef/Rikkert verkürzte in zwei Sätzen auf 3:4. Schwerer hatten es Staschen/Vasiljevic, die genau wie Buur/Meyer über drei Sätze gehen mussten, ehe sie den umjubelten 5:4-Gesamtsieg – um 2.15 Uhr in der Nacht – unter Dach und Fach hatten.

„Ich kann mich nicht erinnern, jemals bei einer solch unsportlichen Atmosphäre gespielt zu haben“, sagte Vasiljevic. Erst am 14. August kann sein Team mit einem Heimsieg über Alfeld den Staffelsieg in der Oberliga perfekt machen.

Artikel der Wilhelmshavener Zeitung vom 21. Juni 2016

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